Was sind Tiny Forests?

Ein Tiny Forest ist ein dicht bepflanzter, ausschließlich aus ursprünglich heimischen Sträuchern und Bäumen, sowie Unterwuchs bestehender kleiner Wald ungefähr von der Größe eines Tennisplatzes (150-250qm) .

Für diese Methode kommen vor allem innerstädtische Flächen von geringem ökologischen Wert in Betracht, die sich durch eine angepasste Verbesserung des Bodens in Kombination mit der dichten Bepflanzung innerhalb kurzer Zeit zu autarken Ökosystemen entwickeln.

Aber ein Tiny Forest ist viel mehr als ein Mini-Biotop für mehr Artenvielfalt

Aktiver Klimaschutz

Das Ziel der CO2-Neutralität erfordert tiefgreifende Veränderungen auch auf kommunaler Ebene. Hier können Tiny Forests einen vielfachen Beitrag leisten:

  • Temperaturregulierung bei Hitze gerade in dicht bebauten Gebieten
  • Schwammfunktion des Bodens bei Starkregen und langen Regenphasen
  • Lärm- und Sichtschutz
  • Feinstaub- und Schadstofffilter
  • Inseln der Artenvielfalt und Rückzugsorte für Kleinsäuger, Vögel und viele andere Kleinlebewesen
  • Erholungsort für Stadtbewohner (die gesundheitliche Wirkung von Bäumen auf Menschen ist seit langem erforscht)
  • Lernort für alle

Beteiligung der Quartiersbewohner*innen

Das Besondere an der Methode ist, dass in den gesamten Prozess von der Planung über die Umsetzung bis zur Pflege interessierte Bürger und/oder Schulklassen einbezogen werden. Damit machen Menschen wieder von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch und erleben, wie sie selbst einen Teil ihrer Stadt mitgestalten können.

Von der Planung über die Pflanzenbestimmung und den Bodentag bis zur Pflanzaktion arbeiten Menschen aller Altersstufen und Herkünfte zusammen und stärken damit den sozialen Zusammenhalt im Quartier. 

 

Ab dem Zeitpunkt der Pflanzung dient der Tiny Forest als Grünes Klassenzimmer für Bildung für nachhaltige Entwicklung

In den ersten 2-3 Jahren nach der Pflanzung braucht der kleine Wald etwas Betreuung (Wässern, Müll entfernen, Beikrautkontrolle). Diese Pflege wird von Schulklassen oder anderen lokalen Gruppen übernommen, die so eine enge Bindung zu "ihrem" Wäldchen entwickeln. Mit den von BiNE e.V. in Kooperation mit Miya e.V. entwickelten Lernmaterialien können sie nebenbei viel über die Zusammenhänge im Ökosystem Wald erleben und erforschen.

 

Ja und? Was ist daran so besonders?

Einen Wald pflanzen und beim Wachsen begleiten, heißt eintauchen in die Prozesse der Natur;  hautnah miterleben, wie neuer Lebensraum entsteht und besiedelt wird.

Woher wissen die Tiere eigentlich, dass an einem Ort neuer "Wohnraum", neue "Restaurants" geschaffen wurden? Auf einmal sind sie da - und wir lernen wieder zu staunen.

 

Überall tun sich Menschen zusammen und gestalten mit Tiny Forests gemeinsam ihre Stadt, ihre Viertel wieder aktiv selbst mit. Mit jedem Tiny Forest wird nicht nur das Netz lebendiger Ökosysteme in den Städten dichter, sondern gleichzeitig auch das Netz aktiver Menschen, die erfahren, dass sich gemeinsam doch etwas bewegen läßt.


29.9.2023, 16:30 Uhr in Aachen

Gemeinsam wachsen mit Tiny Forests - im Rahmen der Projektwoche Nachhaltigkeit

Aktiv-Vortrag und Fragerunde

Wo: Bei den Meffis im Gelben Raum 2.1